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Graspapier, Hanfpapier und Steinpapier – Nachhaltige Alternativen?

Überall hört man von Graspapier, Hanfpapier, Steinpapier und sogar Bambuspapier. Und was hat es überhaupt damit auf sich? Als Verpackungshersteller haben wir uns im Grunde schon immer mit dem Thema Vermeidung von Abfällen und Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der schon in Grimms Wörterbuch Erwähnung findet und vermutlich aus der Forstwirtschaft stammt. Kurz gesagt bedeutet das Prinzip: Es sollte nicht mehr Holz als nachwachsen kann, entnommen werden. Ursprünglich ist mit Nachhaltigkeit eine lang anhaltende Wirkung gemeint. Heute umfasst der Begriff so viele Aspekte, dass er zu einem allgemeinen Platzhalter für nahezu sämtliche ökologische Themen geworden ist. Nachhaltigkeit ist somit ein unscharfer Begriff, der grundsätzlich die Frage nach dem konkreten Kontext nach sich ziehen sollte. Hier geht es deswegen um alternative Papiersorten, die aktuell große Aufmerksamkeit im Hinblick auf „Nachhaltigkeit“ erfahren.

Vorteile und Nachteile der Papieralternativen

 

Obwohl uns für Papier, Karton, Pappe und Wellpappe, um ein paar Begriffe zu nennen, ein gut funktionierendes Kreislaufsystem zur Verfügung steht, machen spezielle Materialien buchstäblich das Rennen im Hinblick auf Ihre Popularität im Internet (Suchanfragen). Durch den Zusatz „Gras“ oder „Stein“ wird der Begriff „Papier“ förmlich gesteigert – handelt es sich bei den Materialien doch um ganz natürlich vorkommende Rohstoffe. Nicht selten wird Graspapier aus als nachhaltige Alternative beschrieben. Diese Aussage suggeriert aber, dass leidglich die Alternative zum Papier nachhaltig sei. Da Papier aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird, ist es – gerade im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft – erprobt nachhaltig. Die Aussage bzw. Frage sollte daher lauten: Gibt es noch andere nachhaltige Materialien, die sich zur Papierherstellung eignen? Wenn ja, sind Gras, Hanf, Stein oder Bambus vielleicht eine Alternative?

Oliver Block ist Marketingleiter bei Streiff & Helmold

Oliver Block arbeitet als Marketingleiter bei Streiff & Helmold und hat ein Faible für Neuro- und Online-Marketing. Zudem beschäftigt er sich leidenschaftlich gern mit hochwertigen Verpackungen für Markenhersteller. Auch Start-up-Unternehmen haben es ihm besonders angetan.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eigentlich Graspapier?

Auch wenn der Begriff „Gras“ im Wort suggeriert, es hier mit einem Papier aus 100% Gras vor sich zu haben, muss man präzisieren, denn Graspapier besteht aktuell maximal zu 50% aus Grasfasern.

Den Rest bilden Frischfasern (Frischfaser-Zellstoff) aus Holz. Für die Herstellung wird also weniger Holz benötigt. Um den ökologischen Mehrwert genau zu erfassen, muss zwingend das Kreislaufsystem betrachtet werden. Die Grasfasern verhalten sich zudem anders als Holzfasern, da diese untereinander keine Bindungen eingehen. Zum einen sind Auswaschungen bei der Produktion die Folge und zum anderen verringert sich die Festigkeit des Materials.

Diese kann nur durch eine höhere Grammatur ausgeglichen werden, was wiederum zur mehr Volumen führt. Die Suche nach neuen Möglichkeiten muss positiv hervorgehoben werden. Die Nachteile können durch angepasste Produktionsprozesse zukünftig weiter reduziert werden.

Hinweis: Das rechts abgebildete Verpackungsmuster ist mit einem Kasten und einer Einlage aus Graspapier ausgestattet. Der Innenkasten überzeugt durch seine exakten und scharfen Kanten, die der modernen Formsprache sehr bekannter Marken entsprechen.

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Kasten und Einlage bestehen aus Graspapier
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Die Buchdecke ist mit Steinpapier bezogen

Was ist eigentlich Steinpapier?

Auch beim Steinpapier müssen wir genauer hinschauen, denn strenggenommen, handelt es sich dabei nicht um Papier. Steinpapier enthält keinerlei pflanzliche Fasern, sondern besteht zu rund 60% aus Kalkstein. Da Stein im Gegensatz zur Holzfaser nicht fibrilliert, muss dem Steinpulver High Density Polyethylen (HDPE) als Bindemittel beigemengt werden. Daher ist das Material auch extrem reißfest, gut zu bedrucken und resistent gegenüber Wasser. Polyethylen gilt als sehr umweltschonendes Material, ist recycelbar und verbrennt rückstandsfrei. Gewonnen wird PE aus Erdöl oder Erdgas. Daher gehört Steinpapier auch nicht in die Altpapier-, sondern in die Wertstofftonne.

Hinweis: Hier umschließt eine sogenannte Buchdecke, die mit Steinpapier bezogen ist, den Innenkasten aus Graspapier. Die Buchdecke schließt über Magnete. Das typische „Klacken“ sorgt zusätzlich für ein auditives Erlebnis.

Was ist eigentlich Hanfpapier

Im Gegensatz zu Gras- und Steinpapier ist Hanfpapier ein alter Bekannter, der durch Hanfanbau-Verbot in Vergessenheit geraten ist. Tatsächlich wurde Hanf bis in das späte 19.Jahrhundert zur Papierherstellung genutzt. Ein berühmtes Beispiel ist die aus Hanfpapier bestehende Gutenberg-Bibel aus dem Jahr 1455. Inzwischen ist der Anbau von Nutzhanf in weiten Teilen Europas wieder erlaubt, sodass der Renaissance dieser Alternative zum Holzpapier nichts mehr im Weg steht. Hanf ist ein schnell wachsender Rohstoff und kann vollständig genutzt werden (siehe Graspapier). Außerdem kann bei der Hanffaser der Einsatz von Bleichmitteln enorm reduziert werden, da die Fasern von Natur aus schon sehr hell sind – außerdem vergilbt Hanfpapier kaum. Hanfpapier vereint viele positive Eigenschaften und könnte sich in einigen Bereichen durchaus zu einer Alternative entwickeln. Aufgrund der fünffach längeren Fasern bieten Produkte aus Hanffasern eine höhere Zug-, Reiß- und Nassfestigkeit als Zellstoff-Fasern aus Holz. Hanfpapier lässt sich deswegen auch besonders oft recyceln. Die genannten Eigenschaften treffen auch auf Bambuspapier zu. Der Hanfanbau steht wegen der benötigten Flächen in Konkurrenz zu den Anbauflächen für Nahrungsmittel. Bambus wächst in Asien und muss über weite Strecken transportiert werden.

Hinweis: Die gestanzte Einlage besteht aus Hanfpapier, hier 50% Hanfanteil, und nimmt passgenau die Schokokugeln auf, die damit absolut transportsicher verpackt sind. Hanfpapier ist sehr zugfest.

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Die gestanzte Einlage besteht aus Hanfpapier

Fazit alternative Papiersorten

Zieht man alle Faktoren in Betracht, dann steht recyceltes Papier im Vergleich zu den Alternativen recht gut da. Wir haben in Europa eine Altpapierquote von rund 70 Prozent. Der gesamte Recyclingprozess ist erprobt und die Transportwege fallen kurz aus. Außerdem ist Altpapier zu jeder Jahreszeit verfügbar. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Altpapier per se besser ist, denn es kommt immer auch auf den Verwendungszweck an. Wer reinweißes Papier benötigt, findet beim Hanfpapier eine sehr widerstandsfähige Alternative. Hanfpapier eignet sich besonders für hochwertig bezogene Schachteln, Premium-Faltschachteln, Bücher, Urkunden und Dokumente.

Die alternativen „Papiersorten“ sind das Resultat kreativer Forschungen und sind noch lange nicht im Mainstream angekommen. Bessere Verfahren, andere Materialmixe usw. können zu weiteren Optimierungen führen und die Ökobilanz verbessern. Auch die haptischen (sogar olfaktorisch beim Graspapier) Materialeigenschaften haben besondere Qualitäten, die dazu beitragen können, das Produkt- sowie Markenerlebnis zu verstärken.

Buchdeckenverpackung kaschiert bzw. bezogen mit Steinpapier
Magnetschachtel mit Folienprägung auf Steinpapier
Kasten aus recycelter Pappe bezogen mit Graspapier
Inlay bzw. Einlage aus Graspapier oder Graskarton
Gestanzte Einlage aus widerstandsfähigem Hanfpapier
Verpackung aus Graspapier, Steinpapier und Hanfpapier

Wir produzieren und entwickeln unsere Verpackungen am Standort Braunschweig in Deutschland. Von weiteren Standorten in Deutschland aus beliefern wir unsere Kunden mit Verpackungsprodukten höchster Qualität. Unsere Kunden schätzen und fordern Know-how, Erfahrung und Agilität.

Als anerkannter Spezialist für Logistik bzw. Fulfillment können wir Ihnen die Vorteile eines echten One-Stop-Shoppings bieten: Hochwertige Verpackungen, modernstes Fulfillment, individuelle Industrieverpackungen und voll automatisierte Konfektionierung.

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